Dieses nagende Gefühl, dass etwas nicht stimmt – obwohl du nicht genau sagen kannst, was es ist.
In diesem Beitrag gehe ich der Unzufriedenheit auf den Grund und frage: Was will sie uns eigentlich sagen?
Kurzfassung für Eilige
Unzufriedenheit – ein Gefühl, das viele von uns kennen. Oft merken wir gar nicht, wie sehr wir im Widerstand sind mit dem, was ist. Wir kämpfen, wollen es anders, besser, ruhiger – und genau das hält uns fest.
In diesem Text frage ich mich:
Was, wenn die Unzufriedenheit gar kein Feind ist, sondern ein Hinweis?
Was, wenn sie uns etwas zeigen will – über uns, über unsere Bedürfnisse, über unsere Wahrhaftigkeit?
Ich versuche, ihr zuzuhören.
Und vielleicht findest auch du in ihren leisen Botschaften etwas, das dich weiterbringt.
Ein alter Bekannter
Unzufriedenheit.
Ein Gefühl, das ich gut kenne – aus meinem eigenen Leben und dem vieler anderer.
Wenn ich das Wort aufteile, steckt da Frieden drin.
Und Unfrieden.
Was bedeutet es, nicht im Frieden zu sein?
Es bedeutet, dass ich etwas nicht annehme, wie es ist.
Dass ich es anders haben will. Dass ich kämpfe.
Dass ich im Widerstand bin – mit dem, was ist.
Kämpfen, ohne es zu merken
Oft ist mir gar nicht bewusst, dass ich kämpfe.
Dass da ein innerer Widerstand abläuft – still, hartnäckig, fast automatisch.
Und wenn ich es nicht bemerke:
Kann ich es dann überhaupt ändern?
Jemand hat einmal gesagt:
„Love it, change it or leave it.“
So einfach. So klug.
Und doch nicht immer leicht umzusetzen.
Vor allem dann nicht, wenn es um innere Anteile geht, die ich nicht da haben will.
Was passiert, wenn ich unzufrieden bin?
Ich merke, dass da Unzufriedenheit ist – und dann…
will ich sie loswerden.
Sie nervt mich. Ich fühl mich klein, eng, unangenehm.
Und ich bin sofort wieder im Kampf.
„Unzufriedenheit mit der Unzufriedenheit.“
Doppelt unangenehm.
Also versuche ich es anders.
Ich bleibe.
Ich atme.
Ich sage: „Okay, Unzufriedenheit. Komm her. Was willst du mir sagen?“
Ein Gespräch mit der Unzufriedenheit
Vielleicht ist sie da, weil ein Teil von mir zu lange nicht gehört wurde.
Weil ich an etwas festhalte, das mir nicht mehr entspricht.
Oder weil ich gerade wieder versuche, jemand zu sein, der ich nicht bin.
Vielleicht ist die Unzufriedenheit gar kein Feind.
Sondern ein Hinweis. Eine kleine Alarmglocke.
Etwas in mir, das mehr Leben, mehr Wahrheit, mehr Verbindung will.
Was wäre, wenn…
… ich der Unzufriedenheit Raum gebe?
… ich aufhöre, sie zu bekämpfen, und stattdessen zuhöre?
… ich erkenne, dass hinter ihr vielleicht ein unerfüllter Wunsch liegt –
nicht nach „mehr“, sondern nach ehrlicherem Sein?
Vielleicht ist sie nicht das Problem.
Vielleicht ist sie der Weg.